Dienstag, 10. Mai 2016

Rosenmüdigkeit – was ist das?


Eine alte Gärtner-Regel besagt: „Pflanze nie eine Rose auf eine Rose!“


Warum ist das so?

Sobald eine Rose überaltert oder krank wird und Sie gerne an derselben Stelle eine neue Rose pflanzen möchten, müssen Sie damit rechnen, dass die neue Rose nur spärlich
wächst. Es kommt bei den neuen Rosen zu Wuchsdepressionen, der sogenannten Rosenmüdigkeit. Das heißt, die Rose entwickelt sich nur sehr langsam und die Wurzeln wachsen schwach.

Diese Rosenmüdigkeit ist sehr spezifisch und betrifft nur Rosengewächse. Dazu gehören

Rosen, Apfel, Birne, Kirsche und Spieren. Das Phänomen der Rosenmüdigleit ist lokal begrenzt und tritt nur dort auf, wo vorher eine alte Pflanze aus der Rosenfamilie stand. Der Boden ist für einige Jahre nicht mehr für die Anpflanzung von Rosengewächsen geeignet. Werden die betroffenen Pflanzen an einen anderen Standort verpflanzt, können sie sich wieder erholen.

Die Rosen entziehen dem Boden über Jahre Nährstoffe und Spurenelemente. Das kann alleine mit Düngergaben nicht ausgeglichen werden.

Eine andere Ursache sind Wurzelreste der bereits gerodeten Rose. Sie enthalten Wirkstoffe, die sich auf junge Rosen wuchs-hemmend auswirken.

Als Hauptursache kommen die wurzelsaugenden Nematoden, auch Fadenwürmer oder Älchen genannt, in Frage. Über die Jahre haben sie an den Wurzeln der alten Rose gelebt, sich im Boden vermehrt und ausgebreitet.


Was können Sie dagegen tun?


Boden austauschen:

Die alte Rose wird ausgegraben und die Wurzelreste vollständig entfernt. Bevor Sie eine neue Rose pflanzen, heben Sie eine Pflanzgrube mit den Mindestmaßen 50 cm x 50 cm x 50 cm aus, die mit Rosenerde gefüllt wird. Tipp: Sie können statt Rosenerde einfach mit Erde aus dem Gemüsebeet tauschen.

Pflanzen Sie Containerrosen, die bereits einen gut durchwurzelten Ballen haben. So müssen die Rosen in der „fremden“ Erde nicht sofort neue Faserwurzeln bilden.


Bodenverbesserer einsetzen:

Die effektivste Methode, um den Boden zu verbessern sind Tagetes (Studentenblumen), die für eine effektive Wirkung mindestens 3 Monate die Fläche bewachsen sollten. Während der aktiven Phase der Nematoden sollten die Tagetes Hauptkultur sein. 





In verschiedenen Versuchen hat sich eine Mischung aus Tagetes patula und Tagetes erecta im Verhältnis 1:1 als besonders wirkungsvoll erwiesen. (*)





Tagetes erecta


Die Wirkung beruht vor allem darauf, dass die Sorte Tagetes erecta besonders schnell 
wächst (verhindert das Wachsen von Beikräutern) und die verstärkte Schlagkraft der Tagetes patula gegen die Nematoden. (*)

Tagetes vernichten oder hemmen Nematoden und Drahtwürmer. Außerdem halten sie Mäuse fern, wehren Viren und weiße Fliegen ab. 

Deshalb sind Tagetes besonders geeignet zwischen Blumen wie Rosen, Phlox und Narzissen und Gemüsen wie Bohnen, Gurken, Möhren, Kohl, Petersilie und Kartoffeln.







Bodenbelebungsmittel:







Im Handel werden bodenverbessernde Substrate bzw. Mittel angeboten. Sie enthalten Bakterien und Pilze, die die Nährstoffaufnahme und Wasseraufnahme der Wurzeln verbessern sollen. (*)






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